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2.
Erkrankungen der Gallenwege
2.1. Cholelithiasis
Die Cholelithiasis gehört in den industrialisierten Ländern
zu den häufigsten Erkrankungen mit einer Prävalenz für
die Gesamtbevölkerung von 10 – 15 %. Die Häufigkeit
nimmt mit dem Alter zu und es besteht eine deutliche Prädominanz
bei Frauen. In sonographischen Studien fand sich bei Frauen unter
50 Jahren eine Prävalenz von 10 – 20 %, bei Frauen über
50 Jahren eine solche zwischen 15 % und 40 %. Frauen erkranken doppelt
so häufig wie Männer (4, 26, 29, 30). Über 80 % der
Gallensteine sind Cholesterin- und gemischte Steine, in 10 –
20 % liegen braune, seltener schwarze Pigmentsteine vor. Bei 10
– 15 % der Fälle mit Cholezystolithiasis besteht gleichzeitig
eine Choledocholithiasis. Die Alters- und Geschlechtsverteilung
bei Gallengangssteinen entspricht derjenigen von Gallenblasensteinen.
Als prädisponierende Faktoren für die Bildung von Cholesteringallensteinen
gelten eine lithogene Galle infolge eines Überschusses von
Cholesterin im Verhältnis zu Gallensäuren bzw. Phospholipiden,
eine beschleunigte Nukleation von Cholesterinmonohydratkristallen
sowie eine Hypomotilität der Gallenblase. Pigmentsteine sind
häufig mit einem Überangebot von Bilirubin im Rahmen einer
chronischen Hämolyse oder mit Infektionen der Gallenwege assoziiert.
70 – 80 % aller Gallensteinträger sind asymptomatisch.
Gallenkoliken äußern sich als akut einsetzende Schmerzen
im Epigastrium oder rechten Oberbauch, die mehr als 15 Minuten bis
zu 5 Stunden anhalten können. Die häufigsten Komplikationen
sind akute Cholezystitis, akute Cholangitis und akute biliäre
Pankreatitis.
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2.1.1. Ätiologie und Pathogenese
Während im Kindesalter bei Jungen und Mädchen das Gallensteinleiden
gleich selten ist (hier handelt es sich meist um Pigmentsteine infolge
hämolytischer Erkrankungen), erkranken nach der Pubertät
überwiegend Mädchen, und zwar bevorzugt an Cholesterinsteinen.
Mit steigendem Lebensalter nimmt die Zahl der Gallensteinträger
zu, wobei weiterhin die Bevorzugung des weiblichen Geschlechts erkennbar
bleibt (Männer zu Frauen wie 1 : 2 - 3). Erst im Alter gleicht
sich der Unterschied allmählich aus (4, 9, 18, 26, 29, 30).
Als begünstigende Faktoren für diese höhere
Anfälligkeit des weiblichen Geschlechts, die sich
mit der Geschlechtsreife entwickelt, werden u. a. die Steroidhormone
und im Zusammenhang damit die Schwangerschaft angesehen. Dabei sind
der veränderte Lipid- und Gallensäurenmetabolismus wie
eine gestörte Gallenblasenkinetik ursächlich von Bedeutung.
In früheren Untersuchungen fanden sich bereits im normalen
Menstruationszyklus, in dem sich Cholesterinsättigungsgrad
der Galle wie Cholesterin- und Triglyzeridspiegel im Serum zyklusabhängig
verhalten, prämenstruell bei erhöhtem Progesteronspiegel
eine Cholesterinübersättigung der Galle sowie eine verzögerte
Entleerung der Gallenblase nach Cholezystokinin (26, 33, 39, 44).
Die prämenstruelle Phase kann daher als „lithogen“
angesehen werden.
Ebenfalls konnte in älteren Studien gezeigt werden, dass die
langfristige Einnahme von Östrogenen und hormonellen
Kontrazeptiva (mit hohem Östrogenanteil) die Bildung von Gallensteinen
begünstigt. Unter oralen Kontrazeptiva traten Gallensteine
häufiger und eine Dekade früher auf als ohne Kontrazeptiva.
Ebenso hatten Frauen, die orale Kontrazeptiva einnahmen, ein doppelt
so hohes Risiko eine Gallenblasenoperation durchzumachen, und auch
Frauen, die im Alter von 45 – 69 Jahren cholezystektomiert
wurden, hatten 2,5 mal häufiger Östrogene zur Behandlung
von Menopausebeschwerden bekommen als ein Vergleichskollektiv. Auch
Frauen, die im Rahmen einer kontrollierten Studie über die
Langzeitbehandlung der koronaren Herzkrankheit unter Dauermedikation
von 2,5 mg bzw. 5 mg konjugierter Östrogene standen, entwickelten
doppelt so häufig Gallensteine wie eine Plazebogruppe (Literaturübersicht
bei 26).
Im Gegensatz zu diesen früheren Studien mit hohen Östrogendosen
zeigen neuere Nachuntersuchungen, dass die modernen hormonellen
Kontrazeptiva mit sehr geringem Östrogenanteil kein oder nur
noch ein gering erhöhtes Risiko der Gallensteinbildung aufweisen
(4, 29). Dagegen ist das Risiko der Gallensteinbildung bei der postmenopausalen
Östrogensubstitution unverändert gesteigert und selbst
bei der Östrogenbehandlung des Prostatakarzinoms findet sich
eine erhöhte Inzidenz von Gallensteinen (24, 47).
Während der Schwangerschaft liegt eine lithogene
Situation vor, zwei Schlüsselsituationen begünstigen
die Bildung von Sludge und Cholesterinsteinen.
Erstens werden unter dem Einfluss der steigenden Östrogenkonzentrationen
folgende prädisponierende Faktoren ursächlich
diskutiert:
- erhöhte intestinale Resorption von Cholesterin mit der Nahrung
- Stimulation der hepatischen ApoB-Rezeptoren mit konsekutiv erhöhter
LDL-Aufnahme
- Steigerung der hepatischen Cholesterinsynthese
- reduzierte Aktivität der ACAT und somit verminderte Abgabe
von Cholesterinester in VLDL
- erhöhte biliäre Cholesterinsekretion
- verminderte Bildung von Cholesterinestern aus Cholesterin
- verminderte Synthese von Gallensäuren aus Cholesterin sowie
- Hemmung der Gallensäurensekretion (2, 7, 9, 10, 13 –
16, 33, 57, 60).
Als Folge dieser Regulationsstörungen resultieren eine veränderte
Zusammensetzung des Gallensäurepools und eine gestörte
Transportkapazität der Galleflüssigkeit
für Cholesterin. Letztlich bedeutet dies eine deutliche
Steigerung der Cholesterinsättigung der Galle im dritten Trimenon,
die sich ein bis zwei Monate nach der Entbindung wieder normalisiert.
Zweitens begünstigt zusätzlich eine gestageninduzierte
Hypomotilität der Gallenblase Sludgebildung
und Stase. Sowohl beim Menschen wie beim Tier erfolgt diese Hemmung
der kontraktilen Aktivität der glatten Muskulatur ausschließlich
durch die erhöhten Progesteronspiegel und nicht durch Östrogene
(7, 13 – 15, 31, 34, 48, 50, 51).
Bereits früher konnte in röntgenologischen Studien gezeigt
werden, dass die normale Gallenblase während der Schwangerschaft
erweitert und hypoton ist, dass die Verweildauer des Kontrastmittels
verlängert ist und dass sich die Gallenblase auf Fettreiz oder
Cholezystokinin nur zögernd und mangelhaft entleert (Literaturübersicht
bei 26). Die Sonographie, die die konventionelle radiologische Gallenwegsdiagnostik
heute abgelöst hat, bestätigt diese Befunde. Sowohl das
Nüchtern- als auch das Residualvolumen der Gallenblase nach
Reizmahlzeit oder Cholezystokiningabe ist im zweiten und dritten
Trimenon größer als im ersten Trimenon bzw. als bei Nichtgraviden
(2, 7, 31, 41) (Abb. 2.1).
Somit sind eine cholesteringesättigte lithogene Galle, eine
beschleunigte Bildung von Cholesterinkristallen und eine verlängerte
Verweildauer der Galle in der Gallenblase wichtige pathogene Faktoren
einer vermehrten Sludge- und Steinbildung in der Schwangerschaft.
Die klinische Bedeutung des Sludge, der im Wesentlichen aus Mikrokristallen
und Gallenblasenmuzinen zusammengesetzt ist, besteht darin, dass
er zum Ausgangspunkt für die Gallensteinbildung werden kann.
Desweiteren ist bei der multifaktoriellen Pathogenese von Cholesteringallenblasensteinen
der wechselnde Einfluss konstanter wie variabler Determinanten zu
berücksichtigen (Tab. 2.1).
Abb. 2.1 Gallenblasenvolumina (M ±
SEM) während der Schwangerschaft, nüchtern und nach Reizmahlzeit
(residual). Beide Volumina sind in den letzten 2/3 der Schwangerschaft
signifikant (p < 0,005) größer als in der Frühschwangerschaft.
(nach 7).
Tab. 2.1 Risikofaktoren für die Entstehung von Cholesteringallensteinen
In bestimmten ethnischen Bevölkerungsgruppen
wie nordamerikanischen und chilenischen Indianern mit hoher Prävalenz
(bis zu 70 %) für Gallensteine, spielen offenbar genetische
Faktoren eine bedeutsame Rolle. Bei Europäern wird
ebenfalls immer wieder eine familiäre Häufung unter Verwandten
ersten Grades von Gallensteinpatienten beschrieben, ohne dass sich
eine genetische Disposition jedoch statistisch sichern läßt
und auch die Zwillingsforschung, abgesehen von einzelnen Kasuistiken
über monozygote Zwillinge, haben bisher keine weiterführenden
Erkenntnisse erbracht (30). Als deutliche Stütze für das
Vorliegen einer genetischen Prädisposition ist nun das Ergebnis
einer kürzlich publizierten schwedischen Studie an 43.141 Zwillingspaaren
anzusehen, in der der Frage nachgegangen wurde, welchen Einfluss
genetische Faktoren und Umwelteinflüsse auf die Pathogenese
des symptomatischen Gallensteinleidens ausüben. Signifikante
Geschlechtsunterschiede fanden sich in der Vererbung nicht. Jedoch
tragen genetische Effekte zu 25 %, gemeinsame Umwelteinflüsse
zu 13 % und einzelne Umwelteinflüsse zu 62 % zu der phänotypischen
Varianz der Zwillinge bei. Für die symptomatische Gallensteinerkrankung
ist somit nach Ansicht der Autoren die Vererbung ein wesentlicher
Faktor (32).
Bei einigen Schwangeren mit intrahepatischer Schwangerschaftscholestase
ist das Risiko der Cholesterinsteinentstehung erhöht. Als möglicher
genetischer Faktor wird das ABCB4-Gen (MDR3), ein Transportprotein
für Phosphatidylcholin, diskutiert. Mutationen dieses Gens,
die zu einem biliären Phospholipidmangel führen, sind
nicht nur mit einem erhöhten Risiko für Cholesteringallensteine,
sondern auch für die intrahepatische Schwangerschaftscholestase
assoziiert (27, 40) (s. Kap. 1.2.4. und 1.3.1.).
Wie ausgeführt, sind Cholesterinübersättigung der
Galle, beschleunigte Nukleation von Cholesterinmonohydratkristallen
und verminderte Gallenblasenmotilität die wesentlichen Ursachen
für die Bildung von Sludge und Gallensteinen, besonders im
dritten Trimenon der Schwangerschaft. Sonographisch lassen sich
während der Schwangerschaft in 20
– 40 % Sludge als Initialstufe der Gallensteinbildung
und in 2 – 12 % Cholesteringallensteine nachweisen
(13, 15, 41, 57). Kleinere Konkremente können sich durchaus
im Galleschlamm verbergen und entziehen sich somit dem Nachweis.
Da die oben beschriebenen Veränderungen zeitlich begrenzt
und postpartal reversibel sind, lösen sich Sludge und Steine
infolge des abnehmenden Sättigungsgrades der Galle mit Cholesterin
innerhalb eines Jahres überwiegend spontan wieder auf. Offensichtlich
besteht eine positive Korrelation zwischen Gallensteinbildung und
zunehmender Zahl von Schwangerschaften, d. h. etwa ab der dritten
Schwangerschaft steigt die Prävalenz von Steinen an (9, 26,
56). Da zahlreiche Determinanten für die Entstehung von Gallensteinen
verantwortlich und in unterschiedlichem Ausmaß wirksam sein
können, wird verständlich, dass für die Beurteilung
der Zusammenhänge von Schwangerschaft und Cholelithiasis verlässliche
epidemiologische Daten bisher kaum zur Verfügung stehen und
auch schwerlich zu erbringen sind.
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2.1.2. Klinik
In der Schwangerschaft ist die Cholelithiasis
die häufigste Erkrankung von Gallenblase und
Gallengängen. Sichere Aussagen zum natürlichen Verlauf
der Cholelithiasis können aber gerade für den Zeitraum
der Schwangerschaft und die Nachbeobachtungszeit nicht gemacht werden,
da die beschriebenen Kollektive bisher zu klein und die Langzeitbeobachtungen
nicht ausreichend sind. Weiterhin wird diese Beurteilung durch das
Vorliegen einer Vielzahl variabler und konstanter Einflussgrößen
kompliziert (Tab. 2.1). Wahrscheinlich sind klinisch
manifeste Erkrankungen in der Schwangerschaft nicht häufiger
als bei gleichaltrigen Nichtschwangeren. Und auch der Verlauf einer
Schwangerschaft scheint durch eine Gallenwegserkrankung nicht vermehrt
kompliziert zu sein. Entsprechend ist die Häufigkeit von Cholezystektomien
mit einem Eingriff auf 1000 – 3000 Schwangerschaften auffallend
niedrig (9, 26). Nach der Appendektomie ist die Cholezystektomie
der zweithäufigste nicht- geburtshilfliche Eingriff in der
Gravidität.
Die Symptome der Cholelithiasis sind in wie außerhalb
der Schwangerschaft die gleichen. Beschwerden werden dadurch ausgelöst,
dass die Steine eine Entzündung oder eine Obstruktion auslösen.
Das spezifischste Symptom ist die Gallenkolik, ein therapiebedürftiger
Dauerschmerz mit Lokalisation im Oberbauch, aber auch mit Ausstrahlung
in die rechte Schulter. Gleichzeitig bestehen häufig Übelkeit
und Erbrechen. Die Lokalisation und die Qualität des Galleschmerzes
unterscheiden sich bei Cholezysto- und Choledocholithiasis nicht.
Ein beginnender Ikterus weist auf einen Gallengangsstein hin. Die
bereits von Haemmerli 1967 an einem großen Kollektiv getroffene
Feststellung, dass fast 6 % der Ikterusfälle in der Schwangerschaft
auf ein Steinleiden zurückzuführen sind, dürfte noch
zutreffen (23). Allerdings sollte heute mit den technischen Möglichkeiten
gerade in der Schwangerschaft bei auf Gallengangssteine hinweisenden
Symptomen wie Koliken und Schmerzen und den entsprechenden klinisch-chemischen
und sonographischen Hinweisen sofort therapeutisch interveniert
werden, um einen Ikterus und Komplikationen wie bakterielle Cholangitis
und Sepsis zu verhindern. Fieber und Schüttelfrost im Rahmen
einer Kolik weisen auf Komplikationen wie akute Cholezystitis, akute
Cholangitis oder akute Pankreatitis hin.
Uncharakteristische Beschwerden wie Sodbrennen, Brechreiz, Erbrechen,
Druck im rechten Oberbauch, Meteorismus, Nahrungsmittelunverträglichkeiten
und Obstipation, die man früher als „galletypische“
Beschwerden gedeutet hat, finden sich in gleicher Häufigkeit
bei Gallensteinträgern und bei Gesunden. Als typischer Galleschmerz
gilt demnach nur noch die Kolik. Die gleiche variable Symptomatik
findet sich jedoch auch relativ häufig in der normalen Schwangerschaft
als „schwangerschaftstypisches“ Beschwerdebild. Gerade
in der Schwangerschaft sollte man aber diese unspezifischen Beschwerden
nicht leichtfertig als funktionell einstufen, um nicht doch eine
Cholelithiasis, ein beginnendes HELLP-Syndrom oder andere Erkrankungen
zu übersehen.
Differentialdiagnostisch sind bei Cholelithiasis
in der Schwangerschaft abzugrenzen:
- rechtsseitige Nierenkolik
- akute Appendizitis
- akute Pankreatitis
- Präeklampsie, Eklampsie und HELLP-Syndrom
- akute gastroduodenale Erosionen und Ulzera (z.B. bei schwerer
Präeklampsie)
- akute Schwangerschaftsfettleber.
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2.1.3. Diagnostik
Diagnostisch stehen neben Anamnese und klinischer Untersuchung
Labor- und bildgebende Verfahren zur Verfügung. Bei einer unkomplizierten
Cholezystolithiasis finden sich sämtliche Laborwerte im Normbereich.
Als prädiktive Indikatoren einer symptomatischen Choledocholithiasis
sind die Enzymaktivitäten von GPT, GOT, GLDH als Marker für
die Intensität der Leberzellschädigung, von γ-GT
(AP und LAP) als Marker für Cholestase und Bilirubin als Marker
einer gestörten exkretorischen Funktion der Leber anzusehen.
Der Nachweis erhöhter Gesamtgallensäuren im Serum als
sensibler Indikator einer Cholestase hat sich in der Routinediagnostik
nicht durchgesetzt. Bei der Bestimmung des Enzymmusters
müssen die bevorzugte Lokalisation der Enzyme in den Leberläppchen
und in den Gallenwegen sowie die Halbwertzeit der Enzyme ebenso
Berücksichtigung finden wie der physiologische Anstieg von
AP und LAP mit zunehmender Schwangerschaft. Aus der Kenntnis des
typischen Verlaufs der Enzymaktivitäten bei einer Steinobstruktion
und des Zeitpunkts des Beginns der Symptomatik lassen sich diagnostische
Rückschlüsse ziehen. Je frühzeitiger der Einsatz
des Enzymmusters, umso unverzerrter das Bild und umso besser die
„Feindiagnostik“. Bei länger dauernder Cholestase
verwischen sich die Bilder.
Bisher wenig Beachtung fand, dass die Bestimmung des mitochondrialen
Enzyms GLDH als optimaler funktioneller Parameter anzusehen ist.
Bei Koliken mit Verdacht auf eine Choledocholithiasis erfolgt charakteristischerweise
in den ersten Stunden ein Aktivitätsanstieg beider Transaminasen
(GPT häufig größer als GOT) bis auf das 10-fache
der Norm. Gleichzeitig steigt jedoch die GLDH im Vergleich zu den
Transaminasen verhältnismäßig stärker an (bis
auf das 25-fache des Normwertes). Als Ursache wird eine Schädigung
der besonders in den zentralen Läppchenabschnitten gelegenen
Mitochondrien durch Gallensäuren angenommen. Auch bei Fortbestehen
des Verschlusses fallen die erhöhten Aktivitäten innerhalb
einer Woche fast in den Normbereich ab. Gamma-GT (und AP) können
dagegen innerhalb der ersten 24 Stunden noch normale Werte aufweisen,
steigen dann aber bei weiter bestehendem Verschluss durch Neusynthese
bis zum 10- bis 30-fachen der Norm an (Abb.2.2).
Je nach Ausprägung des Verschlusses erhöht sich die Bilirubinkonzentration,
aus der Höhe lässt sich jedoch nicht auf die Ursache des
Ikterus rückschließen. Weitergehende Laboruntersuchungen
sind bei Verdacht auf akute Cholezystitis, akute Cholangitis, akute
Pankreatitis und bei Hinweisen auf vorbestehende Lebererkrankungen
angezeigt.
Abb. 2.2 Verlauf der Enzymaktivitäten
im Serum nach Gallenkolik bei Choledocholithiasis
Die Sonographie ist mit einer Sensitivität
und Spezifität über 95 % die Methode der Wahl in der Diagnostik
von Gallenblasensteinen, bei Gallengangssteinen ist allerdings die
Treffsicherheit geringer. Zusätzlich erhält man u. a.
Informationen über die Gallenblasen-, Pankreas- und Lebermorphologie.
Bleibt die Konstellation auf Grund der Labor- und sonographischen
Untersuchungen unklar, sollte man gerade in der Schwangerschaft
noch vor der diagnostischen ERCP mit ihren potentiellen Komplikationen
die Endosonographie oder die MR-Cholangiographie
einsetzen. Beide Verfahren weisen zur Detektion von Gallengangssteinen
eine Sensitivität und Spezifität von mehr als 95 % auf.
Erst wenn eine interventionsbedürftige Choledocholithiasis
sehr wahrscheinlich ist, ist die Indikation zur ERCP
gegeben, zumal diese gleichzeitig die therapeutische Option bietet
(53, 55).
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2.1.4. Therapie
Eine prophylaktische Therapie ist bei asymptomatischer Cholezystolithiasis
nicht angezeigt. Jedoch lässt sich beim Auftreten von Sludge,
der die Matrix für die Entwicklung von Steinen bereitstellt,
durchaus aber auch kolikartige Beschwerden, akute Cholezystitis
und akute Pankreatitis induzieren kann, die orale Lyse mit
der Gallensäure Ursodeoxycholsäure (UDC)
diskutieren. Aussagefähige Erfahrungen liegen bisher für
UDC nur in der Therapie der intrahepatischen Schwangerschaftscholestase
in der 2. Schwangerschaftshälfte vor. Berichte über embryotoxische
Schäden fehlen. Ob das erhöhte Risiko für Cholesterinsteine
bei Patientinnen mit intrahepatischer Schwangerschaftscholestase
mit gleichzeitigen ABCB4-Mutationen unter UDC reduziert wird, kann
derzeit nicht beurteilt werden. Ebenso wenig gibt es Informationen,
wie viel UDC im letzten Schwangerschaftsdrittel in die Gallenblase
gelangt und dort unter der Bedingung einer verminderten Gallenblasenkontraktion
sowie einer verzögerten Gallenblasenentleerung wirksam werden
kann. Die Anwendung der oralen Litholyse erschließt sich somit
am ehesten für die Therapie von Sludge und kleinen Cholesterinsteinen
im Anschluss an die Schwangerschaft. Auch hier bedarf es noch einer
weiteren aussagefähigen Charakterisierung des natürlichen
Verlaufs von Sludge und Mikrosteinen nach der Schwangerschaft. Das
Stillen unter UDCA scheint unbedenklich zu sein, da ein Transfer
in die Milch praktisch nicht stattfindet.
Bei leichten Koliken können während der gesamten Schwangerschaft
und im Wochenbett als Spasmolytika Butylscopolamin
(z.B. Buscopan) oder Nitroglyzerin (Glyceroltrinitat) gegeben werden.
Toxische Effekte auf den Feten oder das gestillte Kind wurden bisher
nicht beobachtet. Bei schwereren Koliken empfiehlt sich
Pethidin (z.B. Dolantin 50 – 100 mg) in Kombination
mit einem Spasmolytikum. Im Falle einer akuten Cholezystitis durch
Steinverschluss des Ductus cysticus mit plötzlichen rechtsseitigen
Oberbauchschmerzen, Fieber und Leukozytose sind zusätzlich
Antibiotika (Penicilline, Cephalosporine) indiziert (36).
Gelingt es nicht, die Symptomatik mittels konservativer Therapie
angemessen zu beherrschen, oder werden Komplikationen wie Empyem,
emphysematöse Cholezystitis oder Perforation vermutet oder
gesichert, ist die Cholezystektomie dringend geboten.
Die Schwangerschaft stellt keine Kontraindikation zur Cholezystektomie
dar. Grundsätzlich sollte gerade im 1. und 3. Trimenon die
Indikation streng gestellt werden wegen der Gefahr einer embryonalen
Schädigung oder eines spontanen Abortes bzw. von vorzeitigen
Wehen. Auch in der Schwangerschaft hat sich die laparoskopische
Technik im Vergleich zur offenen Cholezystektomie als vorteilhafter
erwiesen. Allerdings müssen bestimmte Sicherheitsmaßnahmen
(Einbringen des Trokars am rechten Rippenbogen, Monitoring des Kindes
mittels Kardiotokographie, Kontrolle von Blutgasen der Mutter bei
eher niedrigem intraabdominalen Druck) eingehalten werden. Fortschritte
der Anästhesie (z.B. Epiduralanästhesie) sowie Weiterentwicklungen
der Tokolytika tragen ebenso dazu bei, dass die laparoskopische
Cholezystektomie in jedem Trimenon sicher und erfolgreich möglich
ist (5, 9, 21, 22, 25, 37, 43). Mit den heutigen diagnostischen
und therapeutischen Möglichkeiten sollten die früher beschriebene
Perforation der Gallenblase in die freie Bauchhöhle oder in
benachbarte Organe oder eine Ruptur des Ductus choledochus während
der Gravidität weitgehend zu vermeiden sein (8, 26).
Die endoskopische Papillotomie mit anschließender
Steinextraktion ist die Therapie der symptomatischen Choledocholithiasis.
Mit Standardtechniken wird eine Steinfreiheit zwischen 70 –
90 % erreicht. Die fetale Strahlenexposition kann minimiert werden,
wenn die fetoplazentare Einheit abgedeckt und die Durchleuchtungszeit
kurz gehalten wird. In Einzelfällen wurde unter Verzicht von
Röntgenstrahlen nach tiefer Kanülierung und Galleaspiration
papillotomiert oder die Methode der ultraschallgeführten Papillotomie
eingesetzt (3, 17, 28, 38, 46, 61). Bei Vorliegen einer steinbedingten
Cholangitis und Pankreatitis sollte notfallmäßig die
ERC mit Papillotomie und Steinextraktion durchgeführt werden.
Gelingt es nicht, das obstruktive Hindernis zu beseitigen, empfiehlt
sich als temporäre Drainagemaßnahme die Einführung
einer nasobiliären Sonde. Liegen gleichzeitig eine Cholezysto-
und Choledocholithiasis vor und steht die Gallengangssymptomatik
im Vordergrund (z.B. akute Cholangitis oder akute biliäre Pankreatitis),
wird heute das therapeutische Splitting favorisiert.
Nach Möglichkeit sollte die Cholezystektomie erst nach Beendigung
der Schwangerschaft erfolgen, ausgenommen, es besteht gleichzeitig
auch eine akute Cholezystitis (19, 52).
An einer eigenen Beobachtung sei die klinische
Problematik verdeutlicht. Eine 38-jährige Patientin mit intakter
Schwangerschaft in der 18. Woche wurde in der Frauenklinik mit nach
ventral ausstrahlenden Rückenschmerzen und mehrmaligem Erbrechen
stationär aufgenommen. Sonographisch war die Gallenblasenwand
ödematös verdickt, der Ductus choledochus nicht dilatiert,
eine Cholelithiasis nicht sicher nachweisbar. Das Enzymmuster war
jedoch typisch für eine Choledocholithiasis (Tab. 2.2).
Nach ERC und EPT (Durchleuchtungszeit 24 sec.), wobei sich Sludge
und Eiter entleerten, wurde die Schwangere beschwerdefrei und die
Laborwerte normalisierten sich. Es wurde, falls keine Besonderheiten
mehr aufträten, empfohlen die Indikation zur Cholezystektomie
erst nach Beendigung der Schwangerschaft zu diskutieren.
Tab. 2.2 Klinisch-chemische Befunde bei symptomatischer
Choledocholithiasis in der 18. Schwangerschaftswoche
↑ ↑
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2.2. Gallengangszyste,
Gallengangskarzinom
Das seltene Krankheitsbild der Choledochuszyste
tritt mit einer Häufigkeit von 1 : 100.000 bis 150.000 auf.
In Japan ist allerdings die Inzidenz um den Faktor 10 höher.
Der Nachweis bei Neugeborenen und Kindern lässt eine kongenitale
Anomalie mit autosomal-rezessivem Erbgang annehmen. Da die Progression
der Erkrankung sehr unterschiedlich sein kann, können Symptome
in jedem Lebensalter auftreten. Bei etwa der Hälfte der Patienten
treten Symptome erst nach dem 10. Lebensjahr auf. Die klassische
Trias Abdominalschmerzen, tastbare Resistenz und Ikterus weisen
nur ein Drittel der Erkrankten auf, meistens bestehen wechselnde
Schmerzen, Übelkeit, Fieber, Schüttelfrost, akute Pankreatitis
oder intermittierender Ikterus. Die Diagnose erfolgt durch Sonographie,
Endosonographie, MR-Cholangiographie, Computertomographie und ERCP.
Die Therapie der Wahl ist die Exzision der Zyste mit Anlage einer
Hepatikojejunostomie.
Obwohl in 75 % Frauen betroffen sind, ist ein Zusammentreffen mit
einer Schwangerschaft selten und bisher nur bei
etwa 30 Patientinnen beschrieben worden. Die Betroffenen wiesen
überwiegend als die häufigste Variante den Typ I, die
zystische Dilatation des Choledochus, auf, in zwei Fällen bestand
eine Kombination von extrahepatischer Zyste mit intrahepatischen
Zysten (Typ IV).
Es wird vermutet, dass in der Schwangerschaft der wachsende Uterus
durch Kompression der Zyste und durch weitere Obstruktion des distalen
Segments vermehrt eine Symptomauslösung oder –verstärkung
induzieren kann. Bei einer eigenen Beobachtung,
einer 18-jährigen Patientin, manifestierte sich die Choledochuszyste
zu Beginn der Schwangerschaft erstmals als akute Pankreatitis. In
der Schwangerschaft selbst blieb dann die Choledochuszyste symptomlos
(26). Die weiteren bisherigen Beobachtungen präsentierten sich
mit Bauchschmerzen oder Ikterus als Folge der zunehmenden Obstruktion
(1, 12, 26, 42, 54, 59), aber auch mit einem akuten Abdomen und
galliger Peritonitis infolge Zystenruptur (49). Eine derartige Komplikation
wurde ebenfalls im frühen Wochenbett mehrfach beschrieben (20,
35, 45).
Eine weitere wichtige Komplikation der Choledochuszyste ist das
deutlich erhöhte Risiko der Entwicklung eines Cholangiokarzinoms
bereits in frühen Jahren. Sogar vor dem 10. Lebensjahr wurden
Adenokarzinome beobachtet, bei über 20-jährigen liegt
die Karzinomwahrscheinlichkeit über 10 %. Bisher liegt ein
Bericht eines Cholangiokarzinoms assoziiert mit Choledochuszyste
und Schwangerschaft vor. Dieses Karzinom wurde postpartal im Resektat
identifiziert (6).
Aber auch ohne Vorliegen von kongenitalen Gallengangszysten wurde
als Rarität das Zusammentreffen von Schwangerschaft
und Gallengangskarzinom (an sich ein Alterskarzinom der
50 – 70-jährigen ohne Unterschiede zwischen Männern
und Frauen) in 2 Fällen beschrieben (11, 58).
Die vorbekannte Choledochuszyste bedarf während der Schwangerschaft
der intensiven klinischen, klinisch-chemischen und sonographischen
Kontrolle. Beim Auftreten einer Cholangitis und/oder zunehmenden
Dilatation der Zyste sind Antibiotikagabe und Drainageverfahren
zu erwägen. Ist das Kind bereits lebensfähig, empfiehlt
sich die Sectio, um die kritische Phase der Austreibungsperiode
zu umgehen. Es schließt sich die definitive chirurgische Therapie
mit kompletter Resektion des Zystenabschnitts an.
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